Synästhesie und Suchbewegungen des Geistes im kontextuellen Raum: heilende Atmosphären?

4. Juni | 11:00-12:30 | Hinderk M. Emrich

Ausgehend von dem Pionier des „Gesamtkunstwerkes“ Philipp Otto Runge, der sich von Lyrik (Herder, Klopstock) zu einer neuen gefühlshaften Vorstellungskraft für seine Malerei inspirieren ließ; und ferner von Rainer Maria Rilkes Meditationen vor den Engelsgemälden El Grecos, die zum Ausgangspunkt für die Duineser Elegien wurden, soll das Phänomen der „Synaisthesis“ im Hinblick auf Erkundung und Generierung von Atmosphären betrachtet werden. Die sich hierbei abspielenden neuropsychologischen Prozesse werden im Hinblick auf die Erkundung atmosphärischer Gegebenheiten und von deren Veränderungen beschrieben, andererseits wird aber auch der Frage nachgegangen, inwiefern Atmosphären einen heilenden („salutogenetischen“) Einfluss haben können. Dabei wird davon ausgegangen, dass das atmosphärische Geschehen sehr stark bestimmt wird durch kognitiv/emotionale „Suchbewegungen“ des Mentalen, die letztlich darauf abzielen, Situationen genauer charakterisieren und analysieren zu können, was sowohl absichernden als auch beim intentionalen Handeln Chancen-erhöhenden Charakter hat.