Gernot Böhme

Gernot Böhme, geb. 1937, Studium der Mathematik, Physik, Philosophie. Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt, Starnberg 1970-77, 1977-2002 Professor für Philosophie an der TU Darmstadt, 1997-2001 Sprecher des Graduiertenkollegs Technisierung und Gesellschaft. Seit 2005 Direktor des Instituts für Praxis der Philosophie, IPPh, Darmstadt. Vorsitzender der Darmstädter Goethegesellschaft. Denkbar-Preis für obliques Denken 2003.

Forschungsschwerpunkte: Klassische Philosophie, besonders Platon und Kant; Wissenschaftsforschung; Theorie der Zeit; Naturphilosophie; Ästhetik; Ethik; Technische Zivilisation; Philosophische Anthropologie; Goethe

Publikationen zum Thema Atmosphäre: Atmosphäre. Essays zur Neuen Ästhetik, Frankfurt/ M.: Suhrkamp 6. Aufl. 2009; Anmutungen. Über das Atmosphärische, Ostfildern: Edition Tertium 1998; Aisthetik. Vorlesungen über Ästhetik als allgemeine Wahrnehmungslehre, München. Wilhelm Fink Verlag 2001; Architektur und Atmosphäre, München. Wilhelm Fink Verlag 2006

Dim Coumou

Dim Coumou studierte Geophysik an der Universität Utrecht und ist seit 2008 als Klimaforscher am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) tätig. Er arbeitet an einem neuen Atmosphären-Modell, das die Physik und Dynamik der Erdatmosphäre effektiv simulieren kann. Seine Forschungsgebiete umfassen die Dynamik großflächiger Windströmungsmuster wie den Jetstream und dessen Einfluss auf extreme Wetterereignisse wie Überflutungen und Hitzewellen. Besonders von Interesse ist der Einfluss der globalen Erwärmung auf diese Prozesse. Vor der Forschungsarbeit am PIK wurde Dim Coumou 2008 an der ETH Zürich promoviert. Von 2001 bis 2004 arbeitete er als Marine-Geophysiker in der Offshore-Industrie – eine Tätigkeit, die ihn in Länder der ganzen Welt verschlug, z.B. ins Niger Delta, den arabischen Golf und den arktischen Ozean.

Hinderk M. Emrich

Hinderk M. Emrich, Arzt und Professor für Neurologie und Psychiatrie/Klinische Pharmakologie, Psychotherapeut, Psychoanalytiker; Habilitation 1972 an der TU Berlin für das Fach Molekulare Neurobiologie; 1987 Habilitation für das Fach Psychiatrie an der LMU München; von 1992 bis 2008 Leiter der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover. Lehrauftrag an der Deutschen Akademie für Film und Fernsehen; Promotion in Philosophie 1999; Venia legendi für Philosophie in der Universität Hannover seit 2002

Forschungsschwerpunkte: Psychopharmakologie; Wahrnehmungspsychologie und Systemtheorie von Psychosen; Synästhesie. Zusätzliche wissenschaftliche Interessen: analytische Philosophie des Geistes; Psychoanalyse nach C.G. Jung; Medientheorie; Tiefenpsychologie des Films.

Anke Finger

Anke Finger, geb. 1967, studierte Germanistik, Anglistik/Amerikanistik und Geschichte an der Universität Konstanz (1987-1991) und wurde 1997 an der Brandeis University (Waltham, MA, USA) mit einer vergleichenden Studie zum Gesamtkunstwerk im Fach Komparatistik promoviert. Ihre erste Professur (Assistant Professor) nahm sie von der Texas A&M University an (1997-2001), und seit 2001 ist sie Assistant Professor und Associate Professor (ab 2007) für Germanistik und Komparatistik an der University of Connecticut.

Forschungsschwerpunkte: vergleichende Moderne, Ästhetik, Medienwissenschaften, Avantgarden, Interart Studies, interkulturelle Literaturwissenschaft.

Publikationen: The Aesthetics of the Total Artwork: On Borders and Fragments (Hg., mit Danielle Follett, 2011); Das Gesamtkunstwerk der Moderne (2006); Vilém Flusser: An Introduction (mit Rainer Guldin und Gustavo Bernardo (2011). Sie ist Mitherausgeberin der online-Zeitschrift Flusser Studies: Multilingual Journal on Cultural and Media Theory.

Christiane Heibach

Christiane Heibach, geb. 1967, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Bamberg, Heidelberg und Paris und wurde 2000 mit einer der ersten wissenschaftlichen Studien über Internetliteratur an der Universität Heidelberg promoviert. Von 2000 bis 2007 war sie Assistentin am Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaft/Medien der Universität Erfurt, wo sie sich 2007 in den Fächern Medienwissenschaft und Allgemeine Literaturwissenschaft mit einer Arbeit über das Verhältnis von ästhetischer Theorie und multimedialer Aufführung seit 1800 habilitierte. Derzeit führt sie ein DFG-gefördertes Forschungsprojekt mit dem Titel „Epistemologie der Multimedialität“ an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe durch und ist Visiting Research Fellow am dortigen Forschungsinstitut.

Forschungsschwerpunkte: Geschichte und Theorie der sinnlichen Wahrnehmung; Geschichte und Theorie multi- und intermedialer Kunstformen; Ästhetik der neuen Medien; Medien- und Literaturtheorien des 20. Jahrhunderts.

Publikationen u.a.: Multimediale Aufführungskunst. Medienästhetische Studien zur Entstehung einer neuen Kunstform, München: Fink Verlag 2010; Literatur im elektronischen Raum, Frankfurt/Main: Suhrkamp 2003.

Uwe Hochmuth

Uwe Hochmuth, geb. 1952, studierte nach einer Ausbildung zum Steuerinspektor Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Philosophie in Marburg, Heidelberg und London. Von 1980 bis 1994 war er an der Universität Heidelberg (u.a. Statistik), der Universität Frankfurt a.M. (Sonderforschungsbereich 3 der DFG: Mikroanalytische Grundlagen der Gesellschaftspolitik) und dem Institut für angewandte Wirtschaftsforschung Tübingen tätig. Von 1994 bis 2006 war er bei der Stadt Karlsruhe beschäftigt (2000 bis 2006 als Stadtkämmerer) und wurde 2009 an der Universität Karlsruhe mit einer Arbeit über „Konvention als Normalmodus von Handlung“ promoviert. Nach seinem Wechsel zur Hochschule für Gestaltung Karlsruhe leitet er dort ein Prorektorat (Forschung und Finanzen) und ist seit 2010 Professor für Kulturökonomie.

Forschungsschwerpunkte: Handlungstheorie; Wirtschaftstheorie; öffentliche Finanzen.

Marc Jongen

Marc Jongen, geb. 1968, Studium der Philosophie, Indologie und Volkswirtschaft in Wien, ist akademischer Mitarbeiter für Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe sowie Leiter des HfG Forschungsinstituts. Promotion bei Peter Sloterdijk und Boris Groys zum Thema „Nichtvergessenheit. Tradition und Wahrheit im transhistorischen Äon“ (Buchfassung in Vorbereitung).

Publikationen u.a.: Philosophie des Raumes. Standortbestimmungen ästhetischer und politischer Theorie (Hg., Fink 2008); Die zweiten Hieroglyphen. Entwurf einer Theorie der Hyperbilder, in: Ingo Berensmeyer (Hg.), Mystik und Medien (Fink Verlag 2008).

Yana Milev

Yana Milev ist Kulturphilosophin, Kulturanthropologin, Design- und Kulturtheoretikerin, sowie Kuratorin und Publizistin. Seit 2000 lehrt sie an verschiedenen akademischen Einrichtungen, darunter der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, der Universität Salzburg, der HfG Karlsruhe, der ZHdK Zürich und der HSG St.Gallen. Nach einer künstlerischen Karriere schlug sie ab 2003 eine wissenschaftliche Laufbahn ein. Seit 1987 realisierte sie Dutzende künstlerische, kuratorische und publizistische Projekte. Seit 2009 ist sie im Rahmen ihrer Habilitation Visiting Research Fellow am Forschungsinstitut der HfG Karlsruhe. Soeben ist im Merve Verlag Berlin ihr Buch Emergency Design – Anthropotechniken des Über/Lebens erschienen.

Heinz Paetzold

Heinz Paetzold war bis 2007 Professor für Kommunikationstheorie und Kulturphilosophie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Derzeit lehrt er Philosophie an der Universität Kassel. Er war Visiting Professor an der Universität von Tokio (Gedai) (1993-1994), an der Universität von Amsterdam (1995) und an der Universität von Krakow (1998). Von 1992 bis 1997 war er Head des Department of Social Philosophy and Cultural Studies an der Jan Van Eyck Akademie in Maastricht, einem Postgraduate Centre for Art, Design, and Theory. Von 1995 bis 2000 war er Herausgeber der Zeitschrift Issues in Contemporary Culture and Aesthetics. Er war Herausgeber des International Yearbook of Aesthetics (Vol. III, 1999). Von 2004-2007 war er Präsident der International Association for Aesthetics.

Publikationen u.a.: Ästhetik der neueren Moderne (1990), Die Realität der symbolischen Formen (1994), The Discourse of the Postmodern and the Discourse of the Avant-Garde (1994), Ernst Cassirer (1995), The Symbolic Language of Culture, Fine Arts and Architecture. Consequences of Cassirer and Goodman (1997), Symbol, Culture, City (2000), City Life: Essays on Urban Culture (1997; ed.), Integrale Stadtkultur (2006 ed.), Interkulturelle Philosophie (2007 ed. zusammen mit W. Schmied- Kowarzik) und Schellings Denken der Freiheit (2010; ed. zus. m. H. Schneider).

Hermann Schmitz

Hermann Schmitz, geb. 1928 in Leipzig, Promotion zum Dr. phil. 1955 (Bonn, Philosophie), Habilitation 1958 (Kiel, Philosophie), 1971-1993 ordentlicher Professor und Direktor des philosophischen Seminars der Universität Kiel. 1993 entpflichtet. Schmitz ist Begründer der Neuen Phänomenologie, die das Ziel verfolgt, nach Abräumung geschichtlich geprägter Verkünstelungen die unwillkürliche Lebenserfahrung – was Menschen wirklich widerfährt, ohne dass sie es sich absichtlich zurechtgemacht haben – zusammenhängendem Begreifen zugänglich zu machen. Er hat bisher 45 Bücher systematischen und historischen Inhalts geschrieben und 134 Aufsätze veröffentlicht.

Peter Sloterdijk

Peter Sloterdijk wurde 1947 geboren. Der Philosoph, Kulturwissenschaftler und Essayist studierte Philosophie, Geschichte und Germanistik in München und Hamburg. Seit den 80er Jahren arbeitet er als freier Schriftsteller und veröffentlichte zahlreiche Werke, darunter 1983 Kritik der zynischen Vernunft, welches zu den meistverkauften philosophischen Büchern des 20. Jahrhunderts zählt. Sein Hauptwerk ist die Trilogie Sphären (1998-2004), eine Neuinterpretation der Geschichte der Menschheit unter dem Aspekt der gemeinsamen Raumbildung. Seit 1992 ist er Professor für Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und seit 2001 auch Rektor dieser Institution. Von 1990 bis 2008 hatte Peter Sloterdijk eine Gastprofessur an der Akademie der Bildenden Künste in Wien inne. Kontrovers diskutiert wurden 1999 Sloterdijks Regeln für den Menschenpark, durch die er einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde. Gemeinsam mit Rüdiger Safranski moderiert er seit 2002 die Sendung Das Philosophische Quartett im ZDF. Peter Sloterdijk erhielt etliche Auszeichnungen, insbesondere den „Sigmund-Freud-Preis“ für wissenschaftliche Prosa 2006, den „Lessing-Preis für Kritik“ der Bibliothek Wolfenbüttel, 2007 sowie den „Europäischen Essay-Preis Charles Veillon“ und den vom Bund Deutscher Architekten verliehenen Preis für Architekturkritik 2009.

Peter Weibel

Peter Weibel, geb. 1944 in Odessa, studierte Literatur, Medizin, Logik, Philosophie und Film in Paris und Wien. Durch seine vielfältigen Aktivitäten wurde er eine zentrale Figur in der europäischen Medienkunst.
Seit 1984 ist er Professor an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, von 1984 bis 1989 war er Professor für Video und Digitale Kunst am Center for Media Study an der State University of New York in Buffalo. 1989 gründete er das Institut für Neue Medien an der Städelschule in Frankfurt, das er bis 1995 leitete. Von 1986 bis 1995 war er künstlerischer Leiter der Ars Electronica in Linz und von 1993 bis 1999 Österreichs Kommissär der Biennale von Venedig. Von 1993 bis 1998 Chefkurator der Neuen Galerie in Graz und seit 1999 Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe. 2002 wurde er mit dem “Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich” ausgezeichnet. 2008 künstlerischer Leiter der Biennale von Sevilla (Biacs3). 2007 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der University of Art and Design Helsinki verliehen, 2008 das französische Ehrenzeichen “Officier dans l'Ordre des Arts et des Lettres” und 2009 der “Friedlieb Ferdinand Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung” der Stiftung Preußische Seehandlung, die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg und der “Europäische Kultur-Projektpreis” der Europäischen Kulturstiftung. Ebenfalls 2009 wurde Peter Weibel zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste München gewählt. Von 2009 bis 2012 ist er Gastprofessor an der University of New South Wales, Sydney, Australien. 2010 wurde ihm das “Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse” überreicht. 2011 ist er künstlerischer Direktor der 4. Moskau Biennale für zeitgenössische Kunst.

Gernot Boehme
Dim Coumou
Hinderk M. Emrich
Anke Finger
Christiane Heibach
Uwe Hochmuth
Marc Jongen
Yana Milev
Heinz Paetzold Hermann Schmitz
Peter Sloterdijk
Peter Weibel