Theorie der Erfahrung von Atmosphären offener städtischer und geschlossener Räume
In meinem Beitrag werde ich mich darum bemühen, eine in sich schlüssige Theorie der Erfahrung von atmosphärischen Räumen zu entwickeln. Eine solche Theorie muss meines Erachtens sowohl phänomenologische wie auch symboltheoretische Impulse und Anstöße aufgreifen und diese auf neuartige Weise synthetisieren. Nach der Erinnerung an phänomenologische Ansätze zur Deutung von Atmosphäre durch Maurice Merleau-Ponty, Hermann Schmitz, Gernot Böhme und Jürgen Hasse werde ich einen Vorschlag für eine symboltheoretische Deutung der Atmosphären machen. Dabei werde ich mich auf so unterschiedliche Autoren wie Ernst Cassirer oder Susanne K. Langer beziehen. Meine These ist, dass wir die Erfahrung von Atmosphären symboltheoretisch als einen Modus von Ausdruck interpretieren können. Ich werde Cassirers Ausdrucksbegriff kurz andeuten und sodann seine Präzisierung durch Nelson Goodman behandeln. Schließlich soll es in meinem Beitrag darum gehen, konkrete Atmosphären zu diskutieren. Dies will ich anhand von Analysen von Jean Baudrillard und Michel de Certeau realisieren. In meinem Beitrag werde ich auch darlegen, dass man den Gegensatz zwischen Atmosphären von Dingen und Atmosphären von Räumen hinter sich lassen muss. Hierzu werde ich mich auf den Atmosphären-Begriff von Baudrillard beziehen und ihn einer kritischen Betrachtung unterziehen.