Atmosphären herstellen?

5. Juni | 9:30-10:30 | Gernot Böhme

Der Vortrag befasst sich mit dem Paradox, dass wir einerseits Atmosphäre als etwas Numinoses erfahren, das unbestimmt in die Weite ergossen uns ergreift, und dass wir andererseits zwanglos von der Praxis der Herstellung von Atmosphären sprechen. Diese Praxis umfasst, angefangen von der Gestaltung des Wohnumfeldes und des Arrangements von Ereignissen und Festen, ein weites Feld, das über das Theater, Film, Funk und Fernsehen, über Architektur und Bühnenbildnerei bis zum Marketing unserer Tage reicht. Es wird versucht werden, in Bild und Ton davon einen Eindruck zu vermitteln. Was aber sind die Praktiken der Erzeugung von Atmosphären und welches sind ihre Mittel? Und wie erklärt es sich, dass die Macher von Atmosphären mit einiger Sicherheit damit rechnen können, dass sie einem breiteren Publikum ein und dieselbe Atmosphäre vermitteln, obgleich doch Atmosphäre etwas höchst Subjektives ist?